Fruchtige reingerl mit Heidelbeeren

Baked Beans portioniert in ofenfesten Formen aus Porzellan

Germteig trifft Heidelbeeren

Heute gibts mal wieder Reingerl! Allderings auf etwas untypische Art und Weise – nämlich mit eine Füllung aus frischen Berren.

Honigreingerl, Zuckerreingerl, Schokoreingerl sind in aller Munde, aber dieses traditionelle österreichische Gebäck lässt sich auch fruchtig füllen. Warum hier nicht auf Heidelbeeren aus den Garten zurückgreifen?

Tipp: Wunderschön wird der Zopf auch mit Himbeeren. Die rote Farbe der Himbeeren bleibt auch nach dem Backen noch super erhalten! Außerdem schmecken die Beeren etwas säuerlicher – richtig angenehm für ein sommerliches Gebäck.

Level

Mittel

Portionen

16 Portionen

Gesamtzeit

ca. 2,5 Stunden inkl. Ruhezeit

Zutaten für das gebäck

Für dieses Gebäck braucht es nicht viele Zutaten. Die Basis bildet mein Basisrezept für süßen Germteig. Den kannst du wirklich IMMER für jegliches süßes Gebäck verwenden und optional einfach etwas abwandeln – z.B. etwas mehr süßen oder etwas buttriger machen.

Für den Hefeteig brauchst du:

  • Mehl
  • Hefe (1/2 Würfel frische Hefe oder 1 Pkg. Trockenhefe)
  • Milch
  • Zucker
  • Wasser
  • Eine Prise Salz

 Und dann ist da noch die Füllung mit nur 3 Zutaten: 

  • Heidelbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • Maisstärke
  • Zucker

REingerl vs. Reindling

Reingerl, Reindling – alles das Gleiche? Nicht ganz! Beide sind typisch österreichische Gebäckstücke, aber es gibt ein paar feine Unterschiede:

„Reingerl“ sind kleine, gefüllte Hefeteiggebäckstücke, die oft süß sind und verschiedene Füllungen wie Zucker, Zimt oder Schokolade enthalten können – oder wie in diesem Fall auch untypisch fruchtig. Diese Gebäckstücke sind in der Regel rund oder quadratisch geformt und werden aus Hefeteig hergestellt, der dünn ausgerollt, gefüllt, aufgerollt und gebacken wird. Sie sind ein beliebtes Gebäck in Österreich. 

„Reindling“ hingegen ist ein traditionelles österreichisches Hefezopfgebäck, das in der Regel in einer runden, hohen Form gebacken wird. Der Teig für den Reindling enthält oft Rosinen und wird mit einer Mischung aus Zucker und Zimt sowie manchmal auch Nüssen oder Kakao gefüllt. Der charakteristische Geschmack und das Aussehen des Reindlings stammen aus dieser Füllung und dem aufgerollten Teig. Der Name stammt übrigens daher, dass der Reindling früher in sogenannte „Reindl“ gebacken wurde! 

Der Hauptunterschied zwischen „Reingerl“ und „Reindling“ liegt also in der Form und der Größe und des Gebäcks. Füllen kann man beide Varianten beliebig. 

 

 

 

Baked Beans angerichtet in vier kleinen Schälchen

Nährwerte

(Zubereitung mit Mandelmilch)

  pro Portion
Kalorien  173 kcal
Kohlenhydrate 30,8 g
Eiweiß 3,6 g
Fett 3,2 g

So gelingen deine Reingerl!

01

Bereite als erstes den Germteig zu: Gib dafür alle Zutaten bis auf die Butter in die Schüssel deiner Küchenmaschine und knete alles gute 5 Minuten zum einem geschmeidigen Teig. Gib nun die Butter dazu und lass den Teig nochmal kneten. Die Ränder deiner Rührschüssel sollten am Ende sauber sein und nichts mehr dran kleben. Dann kannst du den Teig zum ruhen für mind. 30 Minuten an einem warmen Ort stellen.

02

Während der Ruhezeit, kannst du die Füllung zubereiten. Dafür gibst du die Beeren und den Zucker in einen Topf und lässt diese Aufkochen. Verrühre nun die Stärke mit etwas Wasser und gieße es zur Heidelbeermischung. Koche die Masse nochmal kurz auf, damit sie schön eindickt. Anschließend kannst du den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. 

03

Bereite noch deine Backformen vor. Hier hast du mehrere Möglichkeiten: Als Formen kannst du ein Muffinblech, ofenfeste Kaffetassen oder originale Reingerlformen verwenden. 

Entweder befettest und bemehlst diese gut oder du wählst (wie ich) die Variante für die faulen Leute und nimmst einfach fertige Papierförmchen. 

04

Teile den Teig nun in 16 gleich große Teile. Jeden Teigling rollst du nun der Länge nach aus, gibst 1-2 Teelöffel der Füllung drauf und rollst den Teig anschließend der Länge nach zu einer Mini-Roulade. Diese Rollen drehst du nun zu Schnecken und gibst sie in die Formen. Wie du die Knop-Variante machst, erkläre ich dir weiter unten. 

 

05

Nun brauchen die Reingerl noch etwas Zeit zum ruhen. In der Zwischenzeit kannst du den Backofen bereits auf 190 Grad Heißluft vorheizen. 

06

Bevor du die Reingerl in den Ofen schiebst kannst du sie noch mit etwas Milch oder Ei-Milch Gemisch bestreichen. Oder einfach so lassen. Backe deine Reingerl nun für 20 Minuten bei 190 Grad Heißluft und gib sie zum Abkühlen auf ein Backgitter. 

Bei 190 °C Heißluft für ca. 20 Minuten backen!

Reingerl oder Knöpfe? 

Auf den Bildern siehst du zwei verschiedene Varianten, wie dieses Gebäck gedreht wird. Bei beiden Varianten startetst du gleich: Du teilst den Teig in 16 Stücke und rollst jedes Stück länglich auf. Dann verteilst du die Fülle mit einem kleinen Löffel und rollst das Teigstück der Länge nach zu einer Mini-Roulade auf. Jetzt kommt der Unterschied: 

  • Reingerl: Für Reingerl drehst du diese Rolle nun einfach zu einer Schnecke und gibst sie anschließend direkt in die vorbereitete Form. 
  • Knöpfe: Möchtest du Knöpfe zaubern, dann gehst du vor, wie bei einem typischen Babka, der am Ende eine spiralförmige Optik erhält. Aber zuvor als Hinweis: Diese Variante ist mit sehr viel mehr Kleckerei verbunden, lohnt sich allerdings! Du schneidest deine Mini Rolle nun nochmal der Länge nach auf und verdreht die beiden Stränge ineinander. Damit erhälst du einen Zopf. Wenn du die Enden des Zopfs nun zusammen fügst und aufrecht in die Formen setzt, erhälst du diese nette Knopf-Optik.

Ist die beides zu aufwändig, dann schau dir mal das Rezept für den Heidelbeeren Babka an: Gleicher Teig, gleiche Füllung, anderes Erlebnis! 

 

Leichter Hefezopf mit fruchtiger Heidelbeeren Füllung
Anstelle von Reingerl, kannst du dieses Rezept auch zu einem leckeren Hefezopf verarbeiten, den du im Ganzen auf einem Blech oder einer Kastform bäckst. Genauso lecker, genauso fluffig!
Rezept entdecken

Die häufigsten Fragen zu diesem Rezept!

Kann ich auch gefrorene Beeren verwenden?

Klaro! Die Beeren werden mit Zucker und bei Bedarf etwas Wasser erhitzt und dann eingekocht. Hier spielt es gar keine Rolle, ob du frische oder eingefrorene Heidelbeeren verwendest. 

Wichtig: Gefrorene Beeren aus dem Supermarkt sind oft gesüßt – hier solltest du auf die Menge Zucker achten, die du noch hinzufügst, sodass deine Füllung nicht zu süß wird. Sollte sowas überhaupt möglich sein! 

Kann ich andere Früchte verwenden?

Auch das sollte kein Problem sein. Achte bei der Auswahl der Früchte aber darauf, dass der Wassergehalt nicht zu hoch ist. Himbeeren oder Erdbeeren kannst du auf jeden Fall verwenden.  Bei Bedarf kannst du auch die Menge der Stärke etwas erhöhen, sodass eine kompakte Füllung entsteht. Ich stelle mir auch rote Ribisel super spannend vor – habe ich aber noch nicht probiert. Eventuell musst du je nach Reife und Obstsorte auch den Zuckeranteil etwas erhöhen oder reduzieren. Einfach ausprobieren – es kann nichts schief gehen! 

Alternativ kannst du übrigens auch einfach Marmelade verwenden, eine leckere Nuss- oder Mohnfüllung oder Schokoladencreme. Give it a try! 

Kann ich auch Trockengerm verwenden?

Bevorzugt nehme ich immer frische Hefe – sollte aber wieder mal ein Lockdown kommen & die Germ ist ausverkauft oder du hast keine Lust extra zum Supermarkt zu fahren, dann kannst du natürlich auch Trockengerm verwenden. Achte dabei aber auf die Menge. 1 Packung Trockengerm ersetzt einen halben Würfel Hefe – also brauchst du für dieses Rezept genau eine Packung Trockengerm! 

Wenn ich mit Trockengerm backe, dass verlängere ich die Ruhezeiten von der ersten Stickgarne meist um 50%. Vielleicht ist das aber nur mein persönliches Empfinden, dass die Trockengerm etwas länger braucht bis sie zu arbeiten beginnt. 

Wie lange halten sich übrig gebliebene Reingerl?

 

Theoretisch kannst du deine Reingerl 2-3 Tage lagern, allerdings muss ich zugeben: Frisches Germgebäck schmeckt einfach am besten. Willst du sie für den nächsten Tag aufheben, dann sorge dafür, dass sie richtig schön luftdicht verpackt werden – am besten sogar mit einer Plastikfolie – das verhindert das Austrocknen vom Gebäck. Außerdem ist es ratsam das Gebäck im Kühlschrank aufzubewahren. 

 

Ich bin hier aber eindeutig Team „Einfrieren und Auftauen“. Jedes süße Gebäck, das bei mir nicht am Backtag verzehrt wird, landet im Tiefkühler. So bist du flexibel, wann du die restlichen Reingerl essen möchtest & nach dem Auftauen schmecken sie zumindest „fast“ wie frisch gebacken. Lass sie dafür einfach im Ofen aufbacken. Wenn du sie während der Zeit im Ofen in Alufolie wickelst, verhinderst du zusätzlich, dass sie austrocknen! 

Variante Mikrowelle: Für alle, bei denen es richtig schnell gehen muss, gibt es ja auch noch die gute, alte Mikrowelle. Direkt aus dem Tiefkühler in die Mikrowelle klappt übrigens wunderbar. 2x für ca. 30 Sekunden auf voller Leistung erwärmen und direkt genießen! Diese Variante solltest du aber nur wählen, wenn du sie wirklich gleich verzehrst. Taust du sie in der Mikrowelle auf und lässt das Gebäck dann aber noch eine Stunde stehen, wird es etwas zäh. 

 

Heidelbeeren Reingerl

Hefeteig Gebäck mit fruchtiger Heidelbeerfüllung. Geformt zu typischen Reingerl oder verdrehten Knöpfen.
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Vorbereitung: 15 Minuten
Back- / Kochzeit: 1 Stunde
Backzeit: 20 Minuten
Gesamtzeit: 1 Stunde 35 Minuten
Portionen: 16 Portionen
Kalorien: 173kcal

Zutaten
 

Germteig
  • 500 g Weizenmehl glatt
  • 21 g Germ, frisch (1/2 Würfel)
  • 275 ml Milch
  • 50 g Butter
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Salz
Füllung
  • 300 g Heidelbeeren
  • 30 g Zucker
  • 30 g Maisstärke
  • Milch zum Bestreichen

Zubereitung

  • Als erstes bereitest du einen süßen Germteig zu. Gib dazu alle Zutaten bis auf die Butter in eine Rührschüssel und lass den Teig für 5 Minuten kneten. Anschließend gibst du noch die Butter dazu und lasst den Teig nochmal 2 Minuten gut durchkneten.
  • Der Teig sollte nun für ca. 30 Minuten ruhen.
  • In der Zwischenzeit kannst du die Füllung vorbereiten. Dazu die Heidelbeeren mit dem Zucker aufkochen. Die Stärke mit etwas Wasser verrühren und zu den Heidelbeeren geben, dass die Masse gut eindickt. Anschließend abkühlen lassen.
  • Ist der Hefeteig bereits fertig geruht, kannst du dich ans Formen machen. Teile zuerst den Teig in 16 gleich große Portionen. Rolle anschließen jeden Teigling der Länge nach aus gib 1-2 TL der Füllung drauf und verstreiche diese. Nun rollst du den Teig zu einer Mini-Roulade auf und drehst die Rolle anschließend zu einer Schnecke.
  • Diese kannst du dann in die Muffinformen setzen oder in spezielle Reingerl-Formen. Alternativ eignen sich für Reingerl auch ofenfeste Tassen. Die Formen solltest du gut befehdend bemehlen oder du nutzt die bequemere Variante und greifst auf Papierförmchen zurück.
  • Sobald du fertig bist, kannst du den Ofen auf 190 Grad Heißluft vorheizen. Die fertig gedrehten Reingerl sollten davor aber nochmal ca. 20 Minuten ruhen.
  • Bestreiche die Reingerl noch mit etwas Milch oder Ei-Milch Gemisch und gib sie anschließend für ca. 20 Minuten in den Backofen.
  • Zum Auskühlen holst u die Muffinförmchen aus dem Blech und legst sie auf ein Backgitter, das verhindert, dass sie am unteren Ende matschig werden und zu schwitzen beginnen.

Notizen

Du kannst für dieses Rezept auch ohne Weiteres auf tiefgekühlte Heidelbeeren zurückgreifen. Da die Beeren ohnehin aufgekocht und eingedickt werden, müssen sie nicht unbedingt frisch sein.

Nährwerte

Kalorien: 173kcal

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